Unser Weg zum neuen Logo
In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger für Projekte auch mit einem professionellen Auftritt im Internet zu werben. Neben dem Aufbau von relevanten Inhalten für Webseite und von Social-Media-Kanälen ist es vor allem wichtig ein einheitliches und ansprechendes Design für die Repräsentation des Projektes über Farben, Schriftarten und vor allem auch einem Logo herzustellen. Das zeugt von Professionalität und fördert den Wiedererkennungswert.
Im Fall von Schriftarten kann man im Internet auf einen riesigen Fundus an lizenzfreien Fonts zurückgreifen – und Farben lassen sich sowie so nicht schützen. Beim Thema Logo lauern jedoch einige Fallstricke, die es zu beachten gilt: In einer frühen Projektphase kann es verführerisch sein, ein erstes Logo mit Hilfe des umfangreichen Fundus von Stockmedien zusammenzuschustern. Auf den bekannten Plattformen finden sich dazu verschiedene Lizenztypen, die auch die Nutzungsrechte für die Stockmedien regeln.
Die Problematik von Logos aus Stockmedien
Macht man sich jetzt aber mal die Mühe das Kleingedruckte der Lizenzvereinbarung genau zu lesen, so ist eine kommerzielle Nutzung von Stockmedien zunächst einmal scheinbar erlaubt. Wer jedoch weiterliest wird schnell feststellen, dass es oft weitere Passagen in den Lizenzvereinbarungen gibt, die ein Nutzung von Stockmedien als Logo bzw. Teil eines Logos insbesondere im kommerziellen Bereich explizit ausschließen. Interessanterweise bleibt der Ausschluss dieser Nutzungsart i.d.R. auch vom gewählten Lizenztyp unberührt.
In Zeiten in denen Urheberrechts- und Lizenzverletzungen im Internet voll automatisch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz aufgespürt werden, könnte der Einsatz von Stockmedien in Logos also zum ernsthaften Problem werden. Inwieweit die daraus entstehenden Risiken akzeptabel sind, muss jeder dann selbst abwägen.
Nachdem wir vor einiger Zeit auf diese unschönen Passagen in den Lizenzvereinbarungen für Stockmedien aufmerksam wurden, war für uns schnell klar, dass unser bisheriges Mandellogo (aus der Stockmedienbibliothek einer beliebten Grafikplattform) einem Symbol mit dem Recht zur exklusiven Verwendung weichen muss. Dieser Wunsch ist leichter gesagt als getan und eigene Zeichenversuche sind schnell im Treibsand des Frustes versunken….
Wie soll das neue Logo werden?
Es begab sich nun, dass ich Anfang 2020 mit meiner Liebsten eine kleine Auszeit in Nicaragua genommen haben. Auf der paradiesischen Zwillingsvulkaninsel Ometepe haben wir ein wunderschönes kleines Eco-Projekt besucht, welches von Israelis ins Leben gerufen wurde und sich dem biologischen Anbau von Kakao und der Zubereitung von veganem Essen widmet. Das Projekt heißt El Pital und sollte schon allein wegen der umwerfenden Kakaogetränken auf jeder Reiseroute auf Ometepe stehen.
Nach einigen traumhaft leckeren Kakaoshakes im El Pital ist uns deren schönes Logo auf ihrer Visitenkarte aufgefallen: Eine Kakaofrucht im Stil einer grob gepunkteten, traditionellen Tätowierung (dotwork).
Wir haben dann herausgefunden, dass das Logo des El Pital von einem Freund des Projekts, einem in Guatemala lebenden Tätowierers französischer Herkunft, gestaltet wurde. Für uns war von dem Moment klar, dass ein ähnlicher Stil auch sehr gut für unsere Mandel des Mas Baillette passen würde. Leider haben wir es nicht geschafft Kontakt zum Designer der Kakaofrucht des El Pital aufzunehmen.
Erste Versuche und kein Ergebnis
Nach einigem Überlegen und fruchtlosen Abklopfens des eigenen Bekanntenkreises in Deutschland und Neuseeland kamen wir auf die Idee eine Ausschreibung auf einer renommierten Plattform für freiberufliche Grafikdesigner aufzugeben. Es hagelte eine Flut von Angeboten und wir haben uns für die Zusammenarbeit mit Designern aus Pakistan und den Philippinen entschieden. Jeder der Auftragnehmer hat uns versprochen ein Logo genau nach unseren Wünschen mit beliebig vielen Korrekturschleifen zum Festpreis anzubieten. Leider kam aus allen drei Projekten nicht mehr heraus als kopfschüttelnde Lacher unsererseits und wir haben die Zusammenarbeit nach vielen Korrekturschleifen beendet und unsere Rechnung bezahlt. Der schöne Spruch „Mit Peanuts kann man nur Affen bezahlen“ (Pay peanuts get monkeys) hatte sich wieder einmal bewahrheitet.
Neues Logo in Sicht!
Unsere Reise durch Nicaragua ging weiter und wir gelangten entlang unsrer Route auch in die Kaffeeanbauregion Nicaraguas, dem Gebiet um Matagalpa vor. Dort verbrachten wir einige Tage im Hochland auf einer großartig gelegenen kleinen Farm auf der Kaffee in feinster Bioqualität produziert wurde. Der Eigentümer der Finca Musica del Bosque ist ein Engländer, der aufgrund anderer Verpflichtungen nicht vor Ort lebt. Damit die Kaffeeproduktion trotzdem funktioniert kümmert sich eine nicaraguanische Familie liebevoll um Landwirtschaft und Gäste. Organisatorisch wird die Finca Musica del Bosque vom niederländischen Eigentümer des La Buena Onda aus Matagalpa unterstützt, der quasi als lokaler Geschäftsführer agiert. Dort angekommen und eingeschwungen sind wir schnell mit der kanadischen Volontärin Samaria ins Gespräch gekommen. Samaria hatte damit angefangen, die Veranda und die Wände der Finca Musica del Bosque freihändisch mit atemberaubenden Kunstwerken zu verzieren. Es stellte sich schnell heraus, dass sich in Samarias Leben viel um Kunst drehte und sie den Traum hatte einmal Tätowiererin zu werden. Wir haben Samaira dann auch von unserem Projekt, dem Mas Baillette erzählt. Wir haben ihr das schöne Logo des El Pital sowie unsere damals aktuelle Mandel aus dem Logo gezeigt und sie gefragt, ob sie Zeit und Lust hätte uns bei der Kreation eines neuen Logos zu unterstützen. Glaubt es oder nicht – sie hat Ja gesagt! Und obwohl unsere „neue“ Mandel nun bereits seit über einem Jahr auf meiner Festplatte schlummert, möchte ich nun mit vollem Stolz das neue Logo des Mas Baillette präsentieren.
Mit Text und Farbe versehen ergibt sich dann der folgende Look für unsere diversen Online-Kanäle (und hoffentlich bald Visitenkarten).
Liebe Samaria, an Dich gehen natürlich tausend Dank für die Arbeit die Du in Gestaltung und Revisionen unserer neuen Mandel gesteckt hast. Wir sind wirklich sehr froh Dich getroffen zu haben.